Überflüssige Menschen
Gedanken über das Schreiben
In letzter Zeit gingen mir so einige Themen durch den Kopf zu denen ich etwas schreiben wollte, und zum einen oder anderen auch noch schreiben werde.
Allerdings habe ich gerade entschieden, warum das so ist dazu später mehr, über Menschen zu schreiben. Überflüssige Menschen.
Oh Gott, was kommt jetzt?
Tja, grinsender Weise sehe ich vor meinem geistigen Auge jetzt schon den einen oder anderen aufschreien, die Hände über dem Kopf zusammenschlagen oder nach der Gesinnungs-Polizei rufen.
Aber keine Angst, es geht weder um Ausländer, Nazis, Flüchtlinge und noch nicht mal um Politiker, obwohl man bei Letzteren durchaus mal darüber nachdenken könnte….
Es geht vielmehr um Menschen die Tiere aussetzen, quälen, töten. Und damit meine ich definitiv keine Metzger, ja noch nicht einmal Jäger, mal abgesehen von diesen Idioten die es toll finden neben einem toten Löwen, Elefanten oder was auch immer zu posieren. Denn das einzige Gerät mit dem man bei einer Safari Tiere „schießen“ sollte ist in meinen Augen eine Kamera.
Wovon ich gerade rede?
Aber wieder zum Thema. Zunächst vielleicht mal ein Wort warum ich das schreibe. Meine Süße zeigte mir vorhin ein Foto von einem ausgesetzten Hund. Irgendwo im Wald angebunden, ohne Wasser, ohne Futter, ganz offensichtlich schon im „Rentenalter“ und vor allem, deutlich sichtbar, mit einem riesigen Tumor am Unterleib. Wenn ich jetzt das schreiben würde was mir gerade durch den Kopf geht würde dieser Text genügend Spielraum für mehrere Klagen bieten. Deshalb versuche ich das ganze Mal halbwegs gepflegt zu Papier, bzw. in die Tastatur zu bringen.
Wer auch immer diesen Hund ausgesetzt hat, hat in meinen Augen bewiesen das er über keinerlei Form von Empathie, Menschlichkeit, Mitgefühl oder Hirn verfügt. Ein altes Tier, das nicht weiß was mit ihm passiert, das Schmerzen hat und das seinem Menschen vertraut hat, oder viel schlimmer, es immer noch tut….
Was geht in einem solchen Menschen vor?
Wirklich wissen will ich es nicht, denn das würde nur dazu führen, dass ich den Großteil der Menschheit noch mehr verachten würde als es jetzt schon der Fall ist.
Ich bin fast 58 Jahre alt, in meinem Leben habe ich viele Menschen kennengelernt. Einige davon haben mich eine Zeit lang, oder auch länger auf meinem Weg begleitet. Es waren definitiv nie Menschen, die keine Tiere mochten. Es gibt ja einige Zitate zu dem Thema, z.B. Mark Twain, der gesagt hat “The more I learn about people the more I like my dog”. Auf Deutsch „Je mehr ich die Menschen kennenlerne, desto mehr mag ich meinen Hund!“ Oder, ebenfalls von Mark Twain „Wenn du einen verhungernden Hund aufliest und machst ihn satt, dann wird er dich nicht beißen. Das ist der Grundunterschied zwischen Hund und Mensch“
Alleine diese beiden Zitate, die ich selber sofort unterschreiben würde, sagen mehr über Menschen als es jeder Psychiater oder Verhaltensforscher je formulieren könnte.
Bestimmt irgendwo im Ausland…
Aber zurück zu dem ausgesetzten Hund. Das ist nicht irgendwo in Rumänien oder Bulgarien passiert, Länder die für Tiere in etwa das gleiche sind was für gläubige Katholiken das Fegefeuer ist, sondern in Deutschland. Und das passiert speziell in der Urlaubszeit täglich viele, viele Male. Menschen die so etwas machen sind für mich überflüssig. Keine Angst, ich werde jetzt nicht in den Nazi-Jargon verfallen was man meiner Ansicht nach mit solchen Menschen machen sollte.
Das einzige gefährliche Tier auf dieser Welt ist der Mensch!
Aber vor allen Dingen ist der Mensch auch die einzige Fehlentwicklung der Natur. Nicht jeder Mensch, aber jeder der nicht akzeptiert das Tiere auch fühlende Wesen sind.
Es geht auch anders…
Meine Süße und ich haben zwei Hunde aus dem Auslands-Tierschutz, einen Rüden aus Rumänien und eine Hündin aus Bulgarien. Derzeit gibt es bei Facebook diverse Meldungen zum einen, von vielen, Horror-Tierheim in Bulgarien. Örtliche Tierschützer versuchen derzeit so viele Hunde wie möglich dort herauszuholen. Die Tiere liegen dort krank, verletzt ohne genügend Wasser oder Futter in teils viel zu kleinen Käfigen, vegetieren vor sich hin und werden irgendwann erschlagen oder vergast.
Wir haben irgendwann erfahren, dass unsere Hündin von dort stammt. Und ich jedes Mal, wenn sie mich schwanzwedelnd begrüßt, mir die Hände ableckt, sich auf den Rücken wirft und gekrault werden möchte, dann weiß ich nicht, ob ich mich freuen soll oder kotzen, weil wir nicht die Chance habe, noch mehr Hunde von dort aufzunehmen.
Letztendlich muss ich aber einsehen das mehr, momentan, einfach nicht machbar ist und bin froh das wenigstens diese beiden bei uns sind und ein gutes Leben haben. Danke an alle, deren Namen ich nicht kenne, dass ihr euch in solchen Ländern, die wie gesagt für Tiere die Hölle sind, diesen verlorenen Seelen annehmt.
Resümee?
Vielleicht ist es ganz gut, dass ich nicht kann, wie ich gerne möchte. Denn im Gegensatz zu Tierschützern, die ruhig bleiben und helfen, wäre ich jemand, der, die entsprechenden Mittel vorausgesetzt, nicht davor zurückschrecken würde, zu härteren Mitteln zu greifen.
All jenen Menschen, die sich zum Teil wirklich für die Tiere aufopfern, nicht nur in Südost-Europa, sondern auch hier in Deutschland möchte ich ausdrücklich Danke sagen. Und wenn es mir machbar ist, diese auch mit Spenden unterstützen.
Die Menschen allerdings, die ihr Tier aussetzen, weil es alt, krank oder nicht mehr niedlich ist … das sind für mich überflüssige Menschen, zumindest meiner subjektiven Meinung nach …
In diesem Sinne
Dieter
PS: Es gibt noch vieles, was ich zu diesem Thema schreiben könnte, aber ich glaube das wichtigste habe ich mir gerade von der Seele geschrieben.
